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Warnstreik vom 17. bis 21. April 2024

Die Gewerkschaft ver.di bestreikt die Verkehrsgesellschaft Hoyerswerda (VGH) und viele andere Verkehrsunternehmen in Sachsen. Es muss mit erheblichen Einschränkungen im ÖPNV gerechnet werden.

Die VGH wird im Notbetrieb voraussichtlich nur den Schwimmbus der Schulen sicherstellen können. Alle Fahrten der Stadtlinien 1 bis 5 fallen voraussichtlich aus.

Neben dem Busverkehr ist davon auch unsere Mobilitätszentrale am Lausitzer Platz betroffen. Telefonische Auskünfte sind nicht möglich.

Bitte nutzen Sie am jeweiligen Tag die Verbindungsauskunft des VVO. Hier werden alle Fahrtausfälle eingetragen. Sie finden die verbleibenden Verbindungen des Regionalverkehrs im Stadtgebiet Hoyerswerda.

Dazu eine Stellungnahme von Stefan Löwe, Geschäftsführer der VGH:

„Jeder Mitarbeiter verdient eine faire Bezahlung. Deshalb haben wir als Arbeitgeber mit Blick auf die aktuelle Inflation bereits frühzeitig bei den Tarifverhandlungen eine hohe Tarifanpassung von 11 Prozent und eine Inflationsausgleichsprämie angeboten.

In mehreren Tarifrunden haben wir das Angebot der Arbeitgeber inzwischen sogar auf 13,9 Prozent erhöht. Dazu eine Inflationsausgleichsprämie von 2.000 EUR.

Nur die Gewerkschaft bewegt sich kein Stück. Ver.di bleibt unverändert bei der Forderung von 22 % bzw. mindestens 750 EUR mehr Lohn. Real bedeutet dies für Busfahrer eine Lohnerhöhung von 26%, bei Schulbusbegleitern sogar von 31%!

Das ist schlicht nicht finanzierbar. Diese Forderung bedeutet allein für die Verkehrsgesellschaft Hoyerswerda Mehrkosten in Höhe von ca. 500.000 EUR pro Jahr.

In der Folge müssten wir die Fahrpreise ebenso drastisch erhöhen. Das geht aber gar nicht, weil diese zum Beispiel durch Deutschlandticket und Bildungsticket quasi gedeckelt sind.

Ein höherer Finanzzuschuss für den ÖPNV in Hoyerswerda durch die SWH Gruppe oder durch die Stadt Hoyerswerda ist ebenfalls unrealistisch. Somit verbliebe als einzige Möglichkeit, das Angebot im Stadtverkehr Hoyerswerda deutlich zu reduzieren.

Das wäre unsozial gegenüber den Fahrgästen, die auf den ÖPNV angewiesen sind.

Das wäre unsozial gegenüber den Mitarbeitern der VGH, da weniger Verkehrsleistung auch weniger Busfahrer bedeutet.

Gleichzeitig fordert ver.di eine Laufzeit von nur 12 Monaten. Soll es dann in einem Jahr mit einer erneuten Forderung von 22% weitergehen?

Das können wir – auch und gerade im Interesse unserer Fahrgäste nach einem dauerhaften, stabilen und bezahlbaren ÖPNV-Angebot in Hoyerswerda – nicht akzeptieren. Die Gewerkschaft ver.di verhandelt nicht, sie blockiert.“

3 Gedanken zu „Warnstreik vom 17. bis 21. April 2024“

  1. In dem Artikel wird die Schuld für das Problem auf den Busfahrer geschoben. Doch die Realität ist, dass letztendlich die Fahrgäste die Rechnung tragen. Ohne Fahrgäste gäbe es kein Unternehmen, also sind wir es, die letztlich für die Kosten aufkommen. Die Unternehmen mögen jammern, aber wir sind es, die unter den Auswirkungen leiden, wenn keine Fahrten in die Stadt möglich sind.

  2. Da kann ich nur zustimmen. Ver.di soll sich mal überlegen, wer die Gehälter bezahlt und wie diese eingenommen werden und ob solche hochgegriffenen Forderungen zeitgerecht sind. Das Angebot des AG ist mehr als fair. Ich bin selbst Mutter und muss mal wieder Termine auf Arbeit verschieben, damit das Kind in die Schule kommt. Ich habe ehrlich gesagt dafür kein Verständnis mehr und bin mehr als sauer. Die Fahrgäste und die, die auf Busse angewiesen sind, scheinen ja die Busfahrer nicht wirklich zu interessieren. Echt traurig, aber die GDL lebt es ja leider vor.

  3. Eine bessere Stellungnahme habe ich noch nie gelesen. Sehr großen Respekt.
    Viele werden sich jetzt das Deutschlandticket holen, denn das ist billiger als die ABO Monatskarte für Hoyerswerda. Die Busfahrer, die immer mehr Geld wollen, würde ich die Kündigung aussprechen. Denn man kann auch schnell dadurch eine Firma in den Ruin reißen, wenn keiner mehr die hohen Kosten bezahlt.

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